Schlagworte zur Gesundheit
des Universitätsklinikums
Carl Gustav Carus

Hyperparathyreoidismus

Dies ist eine Regulationsstörung der Epithelkörperchen (Nebenschilddrüsen). Die Störung ist gekennzeichnet durch eine vermehrte Bildung von Nebenschilddrüsenhormon (Parathormon), das den Kalziumspiegel im Blut reguliert. Liegt der vermehrten Bildung von Parathormon eine gutartige Geschwulst (Adenom) zugrunde, spricht man von einer primären Überfunktion der Nebenschilddrüsen (primärer Hyperparathyreoidismus). Hinweise hierauf sind ein erhöhter Parathormon-Spiegel und ein erhöhtes Serum-Kalzium. Ist die vermehrte Bildung von Parathormon die Reaktion der Nebenschilddrüsen auf ein vermindertes Serum-Kalzium (wie bei Vitamin D - Mangel), spricht man von sekundärem Hyperparathyreoidismus. Charakteristisch für den sekundären Hyperparathyreoidismus ist ein erhöhter Parathormon-Spiegel bei niedrigem Serum-Kalzium. Eine wichtige Ursache des sekundären Hyper- parathyreoidismus ist die verminderte Aktivierung von Vitamin D aufgrund einer chronischen Nierenerkrankung. Folgen des Hyperparathyreoidismus sind unter anderem Abbau von Knochen substanz aufgrund einer vermehrten Calcium-Freisetzung aus dem Knochen, Nierensteine aufgrund einer vermehrten Kalzium-Ausscheidung in den Urin, Verkalkungen der Blutgefäße durch Ablagerung von Kalzium und Phosphat.