Schlagworte zur Gesundheit
des Universitätsklinikums
Carl Gustav Carus

Desinfektion

Vorsorgemaßnahme gegen Krankheitserreger, die durch chemische Desinfektionsmittel, Bestrahlung, Erhitzung, Filtrieren oder Waschen unschädlich gemacht oder reduziert werden. Desinfektionsmittel wirken gegen Bakterien , Sporen, Viren und Pilze. Den Zusammenhang zwischen erfolgreicher medizinischer Behandlung und einer keimarmen Umgebung kennt man erst seit zirka 150 Jahren – als maßgeblicher Wegbereiter der Desinfektion gilt der ungarische Arzt Ignaz Semmelweis. Für die häusliche Pflege ist es sinnvoll, Arzt oder Pflegepersonal zu fragen, welche Mittel anzuwenden sind. Das gründliche Händewaschen ( Handhygiene ) sollte aber immer zur täglichen Hygiene gehören.

In Deutschland treten jährlich etwa 500.000 Krankenhausinfektionen auf. Diese Infektionen führen zu zusätzlichem Leid der Patienten, zur Verlängerung der Krankenhausverweildauer und damit auch zu zusätzlichen Kosten. Experten sind sich darüber einig, dass die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung der Übertragung von Infektionserregern die sorgfältige Händedesinfektion ist. In vielen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass durch die Verbesserung der Händedesinfektion das Auftreten von Krankenhausinfektionen reduziert werden kann. Deshalb hat die World Health Organization ( WHO ) in einer weltweiten Kampagne „Clean care is safer care“ die Verbreitung von effektiven Maßnahmen zur Verbesserung der Händehygiene als eines von fünf vorrangigen Zielen zur Erhöhung der Patientensicherheit genannt. In verschiedenen Ländern wurden bereits umfangreiche Initiativen zur Verbesserung der Händehygiene eingeleitet. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit, die Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung und das Nationale Referenzzentrum für die Surveillance von nosokomialen Infektionen haben die Kampagne „Aktion Saubere Hände“ für deutsche Gesundheitseinrichtungen ins Leben gerufen. Sie bündelt Partner aus dem Gesundheitswesen, Politik und Gesellschaft, um die Thematik der Händedesinfektion und ihre Bedeutung in der Prävention in der Krankenhausinfektionin einem breiteren Kontext hervorzuheben. Ziel der Kampagne ist es, die Compliance der Händedesinfektionin deutschen Krankenhäusern deutlich und nachhaltig zu erhöhen. Das Universitätsklinikum Dresden ist von Beginn an Mitglied der Kampagne und engagiert sich darüber hinaus im wissenschaftlichen Beirat der „Aktion saubere Hände“. Die Leiterin des Zentralbereiches Qualitätsmanagement, PD Dr. Maria Eberlein-Gonska, vertritt darüberhinaus als Vorsitzende der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung einen der drei Träger der Kampagne. Mit maßgeblicher Unterstützung des Leiters des Zentralbereiches Krankenhaushygiene und Umweltschutz, Prof. Dr. Lutz Jatzwauk, wurden 2008 die Compliance sowie der Verbrauch von Händedesinfektionsmitteln auf allen Intensivstationen des Universitätsklinikums sowie auf Stationen der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie der Inneren Medizin untersucht. Die beobachteten Mitarbeiter des Universitätsklinikums Dresden desinfizierten sich durchschnittlich in 60 Prozent der erforderlichen Fälle die Hände. Durch ein E-Learning-Programm „Klinische Händehygiene“ sowie zahlreiche Fortbildungen wurde eine Optimierung der Händedesinfektion angestrebt. Am E-Learning-Programm nahmen bisher etwa 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums teil. Darüber hinaus wurden zahlreiche Desinfektionsspender angeschafft und direkt an den Patientenbetten angebracht.