Handhygiene
Die Desinfektion der Hände ist eine der ältesten und wirksamsten Maßnahmen zum Infektionsschutz von Patienten und medizinischem Personal. Schon 1847 senkte der Arzt Ignaz Semmelweis dadurch die Müttersterblichkeit in seiner Klinik von über zwölf auf drei Prozent. In den Jahren 1994 bis 1997 zeigten Prof. Didier Pittet und seine Mitarbeiter der Hygieneabteilung im Universitätsklinikum Genf, dass durch bessere Händehygiene auch in modernen Krankenhäusern die Rate von Krankenhaus- infektionen von 16,9 auf 9,9 Prozent gesenkt werden kann. Die Häufigkeit des Auftretens antibiotikaresistenter Erreger ging ebenfalls um die Hälfte zurück. Bereits seit Jahren werden daher im Universitätsklinikum Dresden große Anstrengungen unternommen, um eine optimale Händehygiene zu gewähr- leisten.
Im Rahmen der „Aktion saubere Hände“, an der sich das Klinikum beteiligt, wurden diese Aktivitäten im letzten Jahr noch verstärkt. So wurden über 800 Spender für Händedesinfektionsmittel direkt an den Patientenbetten installiert. Daneben angebrachte „Sticker“ weisen Mitarbeiter und Patienten auf die Notwendigkeit der Händedesinfektion hin. Ein von Prof. Dr. Lutz Jatzwauk, Leiter des Bereichs Krankenhaushygiene am Uniklinikum, mit entwickeltes elektronisches Lernprogramm ermöglicht es allen Mitarbeitern, ihre Kenntnisse zur Händedesinfektion durch das Wechselspiel von Fragen und Antworten am Computer zu überprüfen. Über 1.500 Mitarbeiter nutzten bisher diese im Universitätsklinikum neue Art der Fortbildung. Im Ergebnis aller Aktivitäten stieg der Verbrauch an Händedesinfektionsmitteln im Universitätsklinikum in den letzten zwei Jahren um 20 Prozent. Die Häufigkeit der wesentlichen Krankenhausinfektionen auf Intensivstationen konnte weiter gesenkt werden.