Schlagworte zur Gesundheit
des Universitätsklinikums
Carl Gustav Carus

Depression

Depressive Menschen sind im Sinne des Wortes „niedergedrückt“. Noch vielfältiger als die Erscheinungsformen sind die Ursachen dieser psychischen Erkrankung: Biologische Faktoren, Erlebnisse in der Entwicklung, aktuelle Ereignisse, aber auch genetische Voraussetzungen können Depressionen auslösen. Betroffene leiden je nach Ausprägung an extremer Nieder- geschlagenheit, an Schuldgefühlen, Schlafstörungen, Schmerzen oder einer Antriebslosigkeit, die selbst einfache Tätigkeiten unmöglich macht. Während einer depressiven Phase ist die Infektionsanfälligkeit erhöht. Schwer depressive Menschen sind suizidgefährdet. Eine besondere Form ist die bipolare affektive Störung , bei der sich depressive Phasen mit extrem gegensätzlichen Symptomen abwechseln.

Die Behandlung von Depressionen ist sehr vielfältig: Ein sehr wichtiger Baustein sind Medikamente, die nicht nur den oft gestörten Schlaf regulieren, sondern auch die Botenstoffe im Hirnstoffwechsel. Unterstützend kommen auch andere Maßnahmen wie Wachtherapie und Lichttherapie zum Einsatz. Als effektiv hat sich auch sportliche Betätigung erwiesen. In der Ergotherapie erleben depressive Menschen wieder, dass sie etwas herstellen oder sich künstlerisch ausdrücken können. Wenn Depressionen nicht abklingen wollen und auch mehrere ambulante Behandlungsversuche nicht den gewünschten Erfolg hatten, bietet die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im stationären Rahmen eine Überprüfung der bisherigen Behandlungen und Einstellung auf neue Medikamente oder andere Therapieverfahren an. Für chronische Depressionen ist in den USA ein spezielles Psychotherapieverfahren entwickelt worden, das an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie etabliert ist und sowohl ambulant als auch stationär angewandt werden kann. Depressionen können auch als Folge von Fehlentwicklungen der Persönlichkeit auftreten. Hier steht die Psychotherapie an erster Stelle, die im Universitätsklinikum auch als stationäre Diagnostik und Behandlung angeboten wird und meist ambulant fortgeführt werden sollte.