Schlagworte zur Gesundheit
des Universitätsklinikums
Carl Gustav Carus

Lexikon

Hodgkin-Krankheit

Vollständig heißt die Erkrankung Morbus Hodgkin, bei der ein bösartiger Tumor das Lymphsystem befällt. Zunächst macht sich die Krankheit durch schmerzlose Schwellungen der Lymphknoten bemerkbar, begleitet durch Fieber und Gewichtsverlust. Welche Faktoren zum Ausbruch der Krankheit führen, ist weitestgehend ungeklärt. Morbus Hodgkin wird mittels Chemotherapie und Bestrahlungen behandelt. Die Heilungschancen sind vor allem bei Kindern gut bis sehr gut.

Hörsturz

Plötzliche auftretende meist einseitige Hörstörung bis hin zur Ertaubung, oft verbunden mit Ohrgeräuschen und Schwindelgefühlen. Der Hörsturz gilt als die häufigste Funktionsstörung des Innenohrs. Häufigster Auslöser ist offenbar eine Durchblutungsstörung, verursacht durch kleine Blutgerinnsel in den Haarzellen des Innenohres. Nach einem Hörsturz sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um die Heilungschancen zu erhöhen. Über die Hälfte aller Hörsturz-Fälle bilden sich jedoch innerhalb von 24 Stunden spontan zurück.

Hüftdysplasie

Angeborene Fehlbildung der Hüftgelenkpfanne. Durch die fehlende Ausformung findet der Hüftkopf des Oberschenkels keinen Halt in der Pfanne. Schmerzen, Gelenksverschleiß und ein hinkender Gang können die Folge sein.

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Formen der Fehlstellungen von Hüftkopf zu Hüftpfanne bei der Hüftdysplasie.

Im Rahmen der Kindervorsorgeuntersuchung U3 kann Hüftdysplasie bei Neugeborenen im Alter von vier bis sechs Wochen mittels Ultraschall- diagnostik erkannt werden. Bei einer frühzeitigen Therapie mit Spreizhosen, Spreizschienen oder Beckengipsen werden die meisten Fälle von Hüft- dysplasie erfolgreich behandelt.

Hyperparathyreoidismus

Dies ist eine Regulationsstörung der Epithelkörperchen (Nebenschilddrüsen). Die Störung ist gekennzeichnet durch eine vermehrte Bildung von Nebenschilddrüsenhormon (Parathormon), das den Kalziumspiegel im Blut reguliert. Liegt der vermehrten Bildung von Parathormon eine gutartige Geschwulst (Adenom) zugrunde, spricht man von einer primären Überfunktion der Nebenschilddrüsen (primärer Hyperparathyreoidismus). Hinweise hierauf sind ein erhöhter Parathormon-Spiegel und ein erhöhtes Serum-Kalzium. Ist die vermehrte Bildung von Parathormon die Reaktion der Nebenschilddrüsen auf ein vermindertes Serum-Kalzium (wie bei Vitamin D - Mangel), spricht man von sekundärem Hyperparathyreoidismus. Charakteristisch für den sekundären Hyperparathyreoidismus ist ein erhöhter Parathormon-Spiegel bei niedrigem Serum-Kalzium. Eine wichtige Ursache des sekundären Hyper- parathyreoidismus ist die verminderte Aktivierung von Vitamin D aufgrund einer chronischen Nierenerkrankung. Folgen des Hyperparathyreoidismus sind unter anderem Abbau von Knochen substanz aufgrund einer vermehrten Calcium-Freisetzung aus dem Knochen, Nierensteine aufgrund einer vermehrten Kalzium-Ausscheidung in den Urin, Verkalkungen der Blutgefäße durch Ablagerung von Kalzium und Phosphat.

Hypophysenerkrankungen

Die Hypophyse – auch Hirnanhangdrüse genannt - ist eine Hormondrüse, die eine wichtige Rolle bei der Regulation des neuroendokrinen Systems im Körper spielt. Die Hypophyse sitzt in einer Vertiefung der Schädelbasis, der sogenannten Sella turcica. Erkrankungen der Hypophyse sind selten. Am häufigsten kommen Adenome vor. Das sind gutartige Gewächse, die jedoch Hormone produzieren und dadurch oder durch örtliche Ausdehnung schaden können. Bösartige Tumore mit Metastasenbildung sind extrem selten.

Hyposensibilisierung

Therapeutisches Verfahren zur Behandlung von Allergien, mit dem Ziel, den Körper langsam an den allergieauslösenden Stoff zu gewöhnen. Dazu werden dem Patienten beispielsweise kleine Dosen bestimmter Blütenpollen oder Wespen-/Bienengift gespritzt. Wenn sich der Körper darauf eingestellt hat, kann die Dosis erhöht werden.

Immunsystem

Das biologische Abwehrschild des Organismus schützt vor Krankheitserregern wie Viren, Bakterien , Pilzen oder Parasiten. Es ist außerdem in der Lage, fehlentwickelte körpereigene Zellen – die beispielsweise Krebserkrankungen auslösen können – zu zerstören. Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk aus verschiedenen Organen, Zelltypen und Molekülen und der zentrale Forschungsgegenstand der Immunologie.

Impfungen

Schutz des Körpers vor Infektionskrankheiten wie der Leberentzündung ( Hepatitis ) oder der Atemwegserkrankung Diphtherie. Durch das umfassende Impfen der Bevölkerung ist es gelungen, lebensgefährliche Erkrankungen wie die Kinderlähmung ( Polio ) europaweit auszurotten. Um ein erneutes Ausbrechen dieser und anderer ansteckender Krankheiten wie der Tuberkulose ( TBC ) zu verhindern, sollte der Impfschutz regelmäßig vom Hausarzt überprüft werden. Besonders bei Kindern ist es wichtig, den Empfehlungen der Impfkommission zu folgen. Aufgrund der in den vergangenen Jahren zu beobachtenden Impfmüdigkeit der Bevölkerung treten Krankheiten wie Keuchhusten wieder vermehrt auf.

Impotenz als Behandlungsfolge

Impotenz bezeichnet im deutschen Sprachgebrauch die beeinträchtigte Erektionsfähigkeit des männlichen Glieds. Ursache kann eine Hormontherapie oder ein organisches Leiden sein. Eine vorübergehende oder dauerhafte Impotenz kann auch Folge einer Prostata-Operation sein. Die Erfahrung der Chirurgen und die eingesetzte OP-Technik verringern dieses Risiko heute jedoch deutlich.

Informationsstellen im Klinikum

Übersichtspläne erleichtern Patienten und Gästen an vielen Stellen auf dem Gelände des Universitätsklinikumsdie Orientierung. An den Tafeln befinden sich Halter mit Faltplänen zum Mitnehmen. Mitarbeiter der zentralen Informationsstelle in Haus 76 (Hauptpforte Fiedlerstraße) informieren gern auch persönlich.

Informationsterminals des VVO

In den Foyers des Kinder -Frauenzentrums (Haus 21) des Chirurgischen Zentrums (Haus 59) und im Medizinisch-Theoretischen Zentrum (Haus 91) bietet der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) je ein Informationsterminal. Von dort lassen sich Fahrplanauskünfte für den öffentlichen Nahverkehr abrufen. Die Terminals erlauben zudem den kostenpflichtigen Zugang zum Internet .

Innere Medizin

Zentrum für Innere Medizin

Medizinische Klinik und Poliklinik I

Die Klinik versorgt Patienten, die an inneren Erkrankungen leiden. Dafür stehen 98 stationäre und 14 tagesklinische Betten sowie zahlreiche Ambulanzen, Funktionsbereiche und Labore zur Verfügung. Intensivstation und Notaufnahmestation werden gemeinsam mit der Medizinischen Klinik III im Zentrum für Innere Medizin betrieben.

Unabhängig davon, ob eine Krankheit des Magen -Darm-Traktes, der Lungen oder gar eine Krebserkrankung den Patienten in die Klinik führt – die Diagnostik und Behandlungsverfahren entsprechen modernen internationalen Standards . Im Arbeitsbereich Gastroenterologie zählen dazu neue Endoskopieverfahren wie Doppelballonenteroskopie und Kapselendoskopie sowie verschiedene Methoden zur Stillung von Magen-Darm-Blutungen. Die Pulmologie verfügt über umfangreiche Erfahrungen bei der Behandlung von Patienten mit Lungenerkrankungen, mit pulmonaler Hypertonie oder Mukoviszidose . Daneben verfügt die Abteilung über ein modernes Labor zur Diagnostik von Schlafapnoe -Erkrankungen.

Ein wichtiger Schwerpunkt der Klinik liegt in der Betreuung von Krebs patienten. Das Angebot an medikamentöser Tumortherapie umfasst neben der klassischen Chemotherapie auch den Einsatz von innovativen Krebs- medikamenten. Daneben ist die Klinik auf die Durchführung verschiedener Formen der Stammzelltransplantation bei Patienten mit Leukämien oder Lymphomen spezialisiert. Jährlich werden hier rund 150 Stammzelltransplantationen vorgenommen. Auch die Versorgung des Klinikums mit Blut und Blutprodukten gehört zu den Aufgaben der Klinik und wird durch den Arbeitsbereich Transfusionsmedizin gewährleistet. Alle Bereiche der Medizinischen Klinik und Poliklinik I sind aktiv in Forschungsprojekte eingebunden: Enge Kooperationsbeziehungen bestehen beispielsweise zum Sonderforschungsbereich 655, dem Max-Planck-Institut für Zellbiologie und Genetik , dem Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) und den Instituten der TU Dresden.

Medizinische Klinik und Poliklinik III

Diabetes mellitus , Hormon- und Stoffwechselstörungen, Übergewicht, Bluthochdruck, Gefäß-, Nieren - und Rheuma -Erkrankungen, Erkrankungen des Alters, Diabetes- und Ernährungsberatung, Allgemein-, Intensiv- sowie Notfallmedizin markieren das Behandlungs- und Forschungs- spektrums der Medizinischen Klinik und Poliklinik III (MK III).

Aufbauend auf der Tradition der Dresdner Stoffwechselschule gehört die MK III in der Prävention des Diabetesmellitus Typ 2 zu den führenden Zentren Europas. So wurde hier zur Einschätzung des Diabetesrisikos der Fragebogen FINDRISK erprobt und weiterentwickelt. Darüber hinaus bietet das unter Leitung von Prof. Stefan Bornstein entwickelte, interaktive Gesundheitssystem „MediRobo“ Tipps zur gesunden Ernährung sowie Wissenswertes zu vielen Themen der Vorsorge, beispielsweise zu Bluthochdruck , Schlaganfall oder Osteoporose.

Bei der Erforschung neuer Behandlungsmethoden arbeiten Mediziner und Naturwissenschaftler eng zusammen – innerhalb der Klinik wie auch mit Wissenschaftlern anderer Einrichtungen des Uniklinikums sowie externen Forschungsinstitutionen. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit war 2008 der Start eines Transplantationsprogramms von Inselzellen zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 1.

Neben einem breiten Angebot in der Lehre der Inneren Medizin und Allgemeinmedizin organisieren die Mitarbeiter außerdem zahlreiche nationale und internationale Forschungsverbunde (DFG-Forschergruppen, Transregio, EU, BMBF etc.).

Inselzellen

Inselzellen finden sich ausschließlich in der Bauchspeicheldrüse (lateinisch: Pankreas ). Sie werden in vier Typen unterschieden und bilden zusammen die so genannten Langerhans-Inseln, die bis zu einem halben Millimeter groß sind. Zu knapp zwei Dritteln bestehen diese Inseln aus den Insulin produzierenden Betazellen. Im menschlichen Organismus spielt dieses Hormon eine entscheidende Rolle: Insulin steigert die Glukose-Durchlässigkeit der Außenhülle von Muskel - und Fettzellen . Nur wenn der Einfachzucker die Zellwand überwinden kann, steht den Zellen ausreichend Energie zur Verfügung. Bildet der Körper zu wenig oder gar kein Insulin, scheidet er den mit der Nahrung aufgenommenen Zucker wieder aus. Daraus leitet sich der populäre Name „ Zuckerkrankheit “ für den Diabetes ab. In der Medizin werden zwei Arten dieser Krankheit unterschieden: Zumeist im Kinder - oder Jugendalter tritt der Diabetes Typ 1 auf. Dabei zerstört das körper- eigene Immunsystem die Langerhans-Inseln. Der Diabetes Typ 2 ist dagegen eine Wohlstandserkrankung, die zumeist Resultat falscher Ernährung und mangelnder Bewegung ist.

Zurzeit lässt sich der Typ-1-Diabetes nur durch die Transplantation einer Bauchspeicheldrüse heilen. Durch den Mangel an Spenderorganen und die aufwendige Operation kann nur wenigen Patienten ein Pankreas transplantiert werden. Ist ein Spenderorgan vorhanden, das aber nicht für die Transplantation geeignet ist, gibt es eine innovative Alternative: Die Übertragung von Langerhans-Inseln. Bei dieser Option lösen Experten in einem Speziallabor die Langerhans-Inseln aus dem gespendeten Pankreas heraus. Die so gewonnenen Zellinseln werden den Patienten in die Leber gespritzt, wozu lediglich ein kleiner Bauchschnitt notwendig ist. Dort siedeln sie sich an und nehmen nach kurzer Zeit die Insulinproduktion auf.

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Am Universitätsklinikum ist diese Zelltransplantation 2008 erstmals gelungen. Zwei Wochen nach dem Eingriff bildete eine Patientin, die bereits vor 51 Jahren an Diabetes Typ 1 erkrankte, wieder körpereigenes Insulin . Diese erfolgreiche Zelltransplantation ist Ergebnis einer über zwei Jahre dauernden, aufwendigen Aufbauarbeit an Uniklinikum und Medizinischer Fakultät der TU Dresden. Damit erweiterten beide Institutionen ihre international anerkannte Expertise in der Erforschung und Therapie der Diabetes.

Insulin

Lebenswichtiges Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es ermöglicht den Körperzellen die Aufnahme des Blutzuckers Glukose zur Energiegewinnung. Steht kein oder zu wenig Insulin zur Verfügung, können die Zellen den Zucker nicht abbauen und der Blutzuckerspiegel steigt. Menschen mit Diabetes leiden an chronischem Insulinmangel und regulieren ihren Blutzuckerspiegel über Injektionen künstlich hergestellten Insulins.

Insulinpumpe

Etwa 50.000 Typ-1-Diabetiker haben in Deutschland eine Insulinpumpe. Bei der Insulinpumpentherapie wird das Insulinpräparat von einer kleinen, programmierbaren Pumpe über einen Katheter kontinuierlich in den Körper gegeben, statt wie bisher über eine Injektionsnadel mehrmals am Tag gespritzt. Die Pumpe muss dauerhaft am Körper getragen und kann nur kurzzeitig abgelegt werden.

Intensitätsmodulierte Strahlentherapie

Dieses Bestrahlungsverfahren wird eingesetzt, wenn das Zielgebiet unregelmäßig geformt ist oder lebenswichtige und strahlungsempfindliche Organe dicht neben dem zu bestrahlenden Tumor liegen. Die Intensität der Dosis innerhalb eines Bestrahlungsfeldes wird verändert, das heißt moduliert. Es werden im Regelfall fünf bis sieben Felder mit vielen kleinen Untersegmenten aus unterschiedlichen Richtungen verwendet. Dadurch ist es möglich, verschiedene Bereiche im Gewebe mit unterschiedlicher Intensität zu bestrahlen: Der Tumor kann mit einer hohen Dosis bestrahlt werden, während die in der Nähe liegenden, empfindlichen Organe geschont werden. Dieses Verfahren wird IMRT genannt. Ein wichtiger Bestandteil dieser präzisen Bestrahlungstechnik ist die zusätzliche bildgestützte Strahlentherapie .

Intensivmedizin

Die Intensivmedizin beschäftigt sich mit Diagnostik und Therapie lebensbedrohlicher Zustände und Krankheiten. Die zumeist schwerkranken Patienten zeigen Krankheitsbilder der Inneren Medizin und akute Verschlechterungen von Erkrankungen anderer Fachgebiete sowie Zustände nach Transplantationen und Vergiftungen.

Intensivstation

Spezielle Station im Krankenhaus, auf der Patienten mit schweren und lebensbedrohlichen Krankheiten umfassend überwacht und intensivmedizinisch behandelt werden können.

Aufgrund des oft kritischen Zustands der Patienten gelten für Besucher strengere Regeln als auf anderen Stationen: Meist sind die Besuchszeiten und die Anzahl der Besucher reglementiert. Teilweise ist es nötig, dass Besucher einen Schutzkittel tragen und sich die Hände desinfizieren. Zur Schonung des Patienten sollten die Besuche kurz sein; wer akut an einer Infektionserkrankung leidet, sollte von einem Besuch auf der Intensivstation unbedingt absehen. Am Universitätsklinikum stehen insgesamt 98 Betten auf Intensivstationen zur Verfügung

Internationale Patienten

Für internationale Privatpatienten bietet das Universitätsklinikum vielfältige individuelle Serviceleistungen an. Die Mitarbeiter des speziellen Servicebereichs nehmen alle Wünsche der Patienten und ihrer Angehörigen während des Aufenthalts gern auf – etwa Internetanschluss und Patiententelefon am Krankenbett, Vermittlung von Tickets für Kulturveranstaltungen für Begleitpersonen und Ähnliches.

Internet

In den meisten Gebäuden des Uniklinikums gibt es die Möglichkeit eines Internetanschlusses für ein privates Notebook. Das Stationspersonal hilft Patienten in dieser Frage gern weiter.