Schlagworte zur Gesundheit
des Universitätsklinikums
Carl Gustav Carus

Lexikon

Workaholism

Das Krankheitsbild der "Arbeitssucht" zeichnet sich in erster Linie durch überdurchschnittlichen Arbeitseinsatz aus, der mehr und mehr zu einem krankhaften Suchtverhalten führt. Auch hier gelten die drei typischen Suchtkriterien: Kontrollverlust, Dosissteigerung und Entzugserscheinungen. Folgen von Arbeitssucht und Überarbeitung können Herzversagen, Herzinfarkt oder Schlaganfall sein.

Wundliegen

Hautkrankheit, die durch lange Bettlägerigkeit und der damit verbundenen schlechten Durchblutung entsteht und tiefe, schwer zu heilende Geschwüre bildet. Zu den Symptomen zählen zuerst Rötung und Blässe, später Hautverlust und Geschwüre mit erheblichem Gewebeverlust, in schweren Fällen kann es zur Blutvergiftung und zum Tod führen. Regelmäßiges Umlagern und möglichst viel Eigenbewegung sind die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen.

Dekubitus

Xylit

Bezeichnung für den Zuckeralkohol Pentanpentol, der aufgrund einer besonderen Eigenschaft als Zuckeraustauschstoff geschätzt wird: Er mindert die Gefahr von Karies . Die „Zahnfäule“ Karies wird von Bakterien verursacht, die Xylitol nicht verarbeiten können und deshalb absterben. Zudem regt Xylitol die Speichelproduktion an und fördert die Kalzium-Bildung in der Mundhöhle. Aufgrund dieser Wirkungen wird Xylitol in vielen Süßwaren wie Kaugummi oder Lutschpastillen verwendet, in seiner natürlichen Form findet es sich unter anderem in Blumenkohl, Pflaumen, Erdbeeren und Himbeeren.

Zahnpflege

Als zahnmedizinische Prophylaxe ist die richtige Zahnpflege unverzichtbar. Gründliches Zähneputzen mindestens zweimal täglich und der regelmäßige Einsatz von Zahnseide sind die Basis der Zahnpflege. Routinekontrollen beim Zahnarzt sichern die rechtzeitige Diagnose von Karies , Paradontose oder anderen Krankheiten. Zudem übernimmt der Zahnarzt nötigen falls die Entfernung von Zahnstein.

Zahnschmelz

zahnschmelz-1.jpeg

Die schmerzunempfindliche äußere Schicht der Zähne ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers. Nahrungsmittel wie Fruchtsäfte aber auch Plaque enthalten Säuren, die den Zahnschmelz angreifen: Sie lösen Mineralien aus der Zahnoberfläche und sind damit die Vorstufe von Karies . Da der Organismus Zahnschmelz nicht nachbilden kann, ist die regelmäßige Pflege der Zähne wichtig. Fluoridhaltige Zahncremes sowie Speichel führen dem Schmelz die ausgelösten Mineralien wieder zu und festigen ihn. Allerdings kann die Oberfläche auch durch zu kräftiges Bürsten Schaden nehmen.

Zelle

Als kleinste Struktur mit eigenen Lebensprozessen bildet die Zelle den Grundbaustein allen Lebens. Jede Zelle kann durch ihren Stoffwechsel Nährstoffe verarbeiten, verschiedene Funktionen übernehmen und hat die Fähigkeit zur Reproduktion. Aus bis zu 100 Billionen Zellen in über 200 Varianten besteht der menschliche Körper. Die meisten Zellen sind nur unter dem Mikroskop zu erkennen – lediglich die 0,2 Millimeter große menschliche Eizelle ist mit bloßem Auge zu sehen.

Zentralnervensystem

Zum Nervensystem des Menschen zählen Gehirn , Rückenmark und das Nervengewebe. Im Verbund registrieren und verarbeiten diese Bestandteile des Zentralnervensystems (ZNS) alle Reize, die der Organismus von außen empfängt oder selbst produziert. Daneben koordiniert es die Körperbewegungen und steuert die Interaktion der einzelnen Organe oder Lebensprozesse wie den Blutdruck oder die Herzfrequenz.

Zuckerkrankheit

Umgangssprachliche Bezeichnung für Diabetes mellitus .

Zunge

Der Muskelkörper auf dem Boden der Mundhöhle zählt zum oberen Verdauungstrakt und ist für die Sprachbildung, die Zerkleinerung der Nahrung und die Geschmackswahrnehmung unverzichtbar. Die Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig und bitter werden über spezialisierte Geschmacksknospen in jeweils unterschiedlichen Regionen der Zunge wahrgenommen. Erfahrene Mediziner können zudem über den Zustand der Zunge Rückschlüsse über den Gesundheitszustand von Patienten ziehen – die typische „Himbeerzunge“ ist beispielsweise ein starker Hinweis auf eine Scharlacherkrankung.

zunge-1.jpeg

Zweitmeinung

Der Begriff steht für eine zweite medizinische Begutachtung einer Diagnose oder eines Behandlungsvorschlags vor Einleitung der Therapie, um im Einzelfall die bestmögliche Behandlung festzulegen. Die Zweitmeinung wird in der Regel bei ausgewiesenen Experten des jeweiligen medizinischen Fachgebiets eingeholt. Wichtig ist, dass die Therapieeinleitung dadurch nicht wesentlich verzögert wird.

Zwerchfell

Der wichtigste Atemmuskel im Körper trennt die Brust und Bauchhöhle von einander – zwischen drei und fünf Millimeter ist die kuppelförmige Muskel -Sehnen-Platte dick. Beim Einatmen zieht sich das Zwerchfell zusammen, so dass sich der Brustraum vergrößert, beim Ausatmen entspannt sich der Muskel und nimmt seine gewölbte Ausgangsform wieder an.

Zwillinge

Zwei Kinder eines Elternpaares, die am gleichen Tag gezeugt und meistens auch geboren werden. So genannte eineiige Zwillinge entstehen durch die gleichzeitige Befruchtung einer Eizelle mit zwei Spermien. Aus dieser Eizelle entwickeln sich zwei Kinder mit weitgehend identischem Erbgut, die sich meist sehr ähneln und oft auch viele gemeinsame Wesenszüge teilen. Zweieiige Zwillinge können hingegen auch unterschiedlichen Geschlechts sein und entstehen, wenn zur gleichen Zeit zwei Eizellen im Eierstock reif sind und befruchtet werden.

Zwischenhirn

Teil des Gehirns zwischen Hirnstamm und Großhirn, der beispielsweise für die Steuerung der Grobmotorik zuständig ist.

Zwölfingerdarm

Der erste Abschnitt des Dünndarms, der sich direkt an den Magenausgang anschließt. Er ist mit „zwölf Fingerbreiten“ etwa 30 Zentimeter lang, die Galle und die Bauchspeicheldrüse münden in den Zwölffingerdarm.

Zysten

Eine Tumorart, die aus flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen im Gewebe besteht. Zysten können sich an verschiedenen Orten des Körpers bilden, beispielsweise an den Eierstöcken, in der Brust, aber auch in der Niere und in der Leber , im Gehirn und in der Lunge .

Zytostatika

Wirkstoffe oder Medikamente die das Wachstum oder die Vermehrung von Zellen beeinträchtigen und am häufigsten bei der Krebsbehandlung in Form einer Chemotherapie angewandt werden.

Aeneis

ÆNEIS

Werkzeug für die Modellierung, Dokumentation und Analyse von Geschäftsprozessen und Organisationsstrukturen, mit dem sich Prozessabläufe strukturiert und systematisch erstellen und weiterentwickeln lassen. Im Jahr 2008 hat der Vorstand des Universitätsklinikums AENEIS als das führende Instrument zur Erarbeitung eines übergreifenden Organisationshandbuches erklärt und den Zentralbereich Qualitäts- management mit der Umsetzung beauftragt. Die Software mit einer integrierten Datenbank erlaubt die genaue Festlegung und Auswertung von Prozessen im gesamten Klinikum: Sie definiert beziehungsweise dokumentiert, welche Aufgaben bestimmte Bereiche, Berufsgruppen oder Mitarbeiter wahrnehmen, welche Dokumente, Vorlagen und Software dabei zum Einsatz kommen sowie nach welchen Abläufen, Verfahrensbeschreibungen, Gesetzen, Leitlinien oder Standards gearbeitet wird. Über einen elektronischen Bericht können alle Mitarbeiter rund um die Uhr an die gewünschten Informationen gelangen. Ein grundlegender Vorteil ist dabei die Dokumentation und Visualisierung von klinikumsweiten und klinik- bzw. bereichsspezifischen Prozessen, so dass das Wissen der Mitarbeiter gespeichert, Vorgaben der Leitungsebene kommunizierbar und jederzeit mit Hilfe eines elektronischen Berichtes abrufbar ist. Die Folge ist eine Verbesserung insbesondere der Prozess qualität , die im Universitätsklinikum Dresden immer im  Zusammenhang mit der Ergebnis- qualität als wesentlicher Baustein eines Qualitätsmanagementsystems betrachtet wird.

aeneis-1.jpeg

Ambulante Palliativversorgung

Als bundesweit erste Einrichtung bietet das Brückenprojekt am Universitätsklinikum schwerstkranken Kinder n, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung an. Das Projekt erhielt 2008 ein Gütesiegel nach der internationalen Norm DIN EN ISO 9001:2000. Im Mittelpunkt des Brückenprojektes stehen medizinische, pflegerische und psychosoziale Leistungen, die ein Team der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit Partnern erbringen. Die durch die Qualitätsnorm geregelten Verfahrensanweisungen stellen dabei sicher, dass sich die ambulante Versorgung der unheilbar Erkrankten verlässlicher und transparenter als bisher an deren Bedürfnissen orientiert. Das Brückenprojekt wurde von Andreas Müller, Kinderkrankenpfleger aus der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums aufgebaut. Er gilt in Deutschland als einer der Pioniere auf dem Gebiet der ambulanten Palliativversorgung von Kindern. Im Mittelpunkt der Betreuung steht eine sie „ummantelnde“(lateinisch: palliative) Therapie und Pflege. Ziel ist es, die Patienten körperlich und psychisch zu stabilisieren und die Krankheitssymptome so weit wie möglich zurück zudrängen. Das jetzt etablierte Qualitätsmanagementsystem kam als Anstoß aus Gesprächen, die das Brückenprojektteam mit betroffenen Familien führte. Wunsch der Angehörigen war es, die Zusammenarbeit von ambulanten und stationären Partnern zu regeln und verbindlich festzuschreiben. Nicht nur für das Brückenprojekt in Dresden selbst, sondern darüber hinaus wurden Zeichen gesetzt.

Audit

Der Begriff steht im Qualitätsmanagement für eine unabhängige Begutachtung von Unternehmensstrukturen, beispielsweise mit Blick auf die Einführung und Aufrechterhaltung eines Qualitätsmanagementsystems. Neben internen Audits durch eigene Unternehmensmitarbeiter gibt es auch externe Audits, die häufig im Rahmen von Zertifizierungen stattfinden. Die Audits sind oft an das so genannte Peer-Review gekoppelt. Im Universitätsklinikum Dresden gab der Erfolg interner Audits in allen operativen Abteilungen des Klinikums Anlass, diese und Erfahrungen aus Zertifizierungsverfahren auch auf die Anforderungen der Arbeitsabläufe in den Ambulanzen zu übertragen. Dafür konstituierten sich im Januar 2008 drei Arbeitsgruppen aus Verantwortlichen der 54 Ambulanzen, zwei Notaufnahmen und drei Tageskliniken . Die Mitglieder erhielten eine Grundqualifikation zum internen Auditor. In monatlichen Workshops arbeiteten sie beispielsweise an der Förderung des Erfahrungsaustauschs zwischen den Kollegen, einer systematischen und strukturierten Abbildung pflegerischen Handelns in der Ambulanz, einer Abstimmung von Mindeststandards, -abläufen und -anforderungen sowie der Stärkung der Eigenverantwortlichkeit unter den Mitarbeitern. Ziel dieser Arbeit ist es, Aufgaben und Aufwand in ein praktikables Verhältnis zueinander zu bringen und das Wissen vieler Personen in einer Expertengruppe zu bündeln. Neun interne Audits im Peer-Review-Verfahren haben 2008 stattgefunden und die ersten Erfahrungen ergaben, dass die Ambulanzleiter und -mitarbeiter die Audits als Chance zur Verbesserung im eigenen Bereich einschätzen, um bestehende Abläufe zu optimieren.

Benchmarks

Systematischer Vergleich von Leistungen, Methoden und Verfahren innerhalb eines Unternehmens, einer Branche oder branchenübergreifend. Auf Basis dieses Vergleichs sollen Wirtschaftlichkeitsreserven erschlossen oder Qualitätsverbesserungen im eigenen Haus erzielt werden. Das Universitätsklinikum beteiligt sich an einer Reihe von nationalen und internationalen Benchmarking-Projekten. Beispielhaft sind Projekte des VUD, das IQIP – International Quality Indicator Programm des AMiCE-Netzwerks –  oder die nationale Initiative Qualitätsmedizin.